09.05.24 – Ucimu: erstes Quartal 2024 mit Minus

Rückgang der Aufträge von Werkzeugmaschinen

Im ersten Quartal 2024 verzeichnete der vom Centro Studi+Cultura di Impresa von Ucimu-Sistemi per Produrre erarbeitete Auftragsindex für Werkzeugmaschinen einen Rückgang von 18,9 % im Vergleich zum Zeitraum Januar bis März 2023.

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Barbara Colombo, Präsidentin von Ucimu: „Das Warten auf neue Maßnahmen schadet dem Binnenmarkt: sofort die Durchführungsverordnungen zur Transition 5.0 und Klarheit zur Transition 4.0”. © UCIMU

 

Der absolute Indexwert hat sich bei 77,9 eingependelt (Basis 100 im Jahr 2021). Ausschlaggebend für das negative Ergebnis war der Rückgang der Inlands- sowie der Auslandsaufträge der italienischen Hersteller. Insbesondere sind die im Ausland gesammelten Aufträge um 18,5 % im Vergleich zum selben Zeitraum des vergangenen Jahres gesunken. Der absolute Indexwert hat sich bei 91 eingependelt.

Der Auftragsindex auf dem Inlandsmarkt verzeichnete stattdessen einen Rückgang um 19,4 % gegenüber dem ersten Quartal 2023. Der absolute Indexwert pendelte sich bei 55,1 ein.

Barbara Colombo, Präsidentin von Ucimu erklärte: „Das Jahr 2024 beginnt folglich bei den italienischen Werkzeugmaschinenherstellern mit einem negativen Vorzeichen und obwohl dies eine Bestätigung für das ist, was wir erwartet haben, müssen wir jetzt den Engpass überwinden, indem wir dem Markt ein klares Signal der Entspannung und Stabilität geben, Grundvoraussetzung für diejenigen, die in Maschinen der neuesten Generation investieren müssen.“

„Was den Trend der im Ausland gesammelten Aufträge anbelangt“ – fuhr Barbara Colombo fort – „zeigt dieser erste Teil des Jahres, nach einem positiven 2023, einen eher vorsichtigen Start. Ins Gewicht fallen die Risiken einer Ausdehnung der Spannungen über das israelisch-palästinensische Gebiet hinaus und einer Eskalation des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine. Aber auch die Ungewissheit im Zusammenhang mit der Energiewende und der Richtung, die Europa nach der Wahl im Juni einschlagen wird, sind eine weitere Belastung“.

„Abgesehen davon sind unsere Erwartungen für das laufende Jahr in Bezug auf den Export positiv: Wir erwarten eine moderate Entwicklung unserer Geschäftstätigkeiten in den Vereinigten Staaten und einen Anstieg der Verkäufe in einigen europäischen Ländern und in Ländern, die beginnen, die Rangliste der Zielmärkte des sektoralen Made in Italy wie Türkei, Mexiko und Indien zu erobern. Auch aus diesem Grund hat Ucimu die ersten Schritte zur Schaffung eines neuen Unternehmensnetzwerks in Mexiko eingeleitet, das eine intensive Produktionsentwicklung durchläuft, die eng mit der US-Wirtschaft verbunden ist.“

„Anders verhält es sich mit der Bewertung des Binnenmarkts, dessen Nachfrage“ - betonte Barbara Colombo - „seit mehreren (zu vielen) Monaten im Standby steht und auf den Einsatz der neuen Wettbewerbsmaßnahmen wartet. Wir Hersteller erhalten weiterhin von unseren Kunden Anfragen nach Angeboten für auch wichtige Projekte, die jedoch in der Schwebe bleiben, weil es an Gewissheit über die Förderungen mangelt, die von der Regierung zur Verfügung gestellt werden.“

„Die aktuelle Situation erscheint erstaunlicherweise verschwommen im Vergleich zur Lage vor noch anderthalb Monaten als das Gesetzesdekret mit der Übergangsanlage 5.0 unterbreitet wurde. In dieser Hinsicht fehlen heute noch die Durchführungsverordnungen; im Falle von Transition 4.0 hingegen droht die laufende Änderung der Regeln, mit denen die Maßnahme in Anspruch genommen werden kann, die inländische Nachfrage irreparabel zu blockieren.

Barbara Colombo fuhr fort: „Die Regierung muss dieses für den Ausbau der verarbeitenden Industrie des Landes entscheidende Kapitel so schnell wie möglich in die richtigen Bahnen lenken, damit die Unternehmen die notwendigen Investitionen in Produktionstechnologie abschließen können. Andererseits zeigt die wachsende Nachfrage seitens italienischer und ausländischer Aussteller zur Teilnahme an der ‚34.BI-MU‘, die im kommenden Oktober auf dem Messegelände von fieramilano Rho stattfindet, das Vertrauen der Unternehmen der Branche in den Markt“.

„Für die Maßnahmen ab 5.0 beginnt die Zeit wirklich knapp zu werden. Die Anwendung der Maßnahme, die Investitionen belohnen soll, die das Thema Digitalisierung mit dem Thema Energieeinsparung in Einklang bringen, ist in der Tat zeitlich begrenzt. Um die Vorteile von 5.0 in Anspruch nehmen zu können, muss die Ware innerhalb der vom PNRR (Nationaler Plan für Aufbau und Resilienz) gesetzten Fristen bis zum 31. Dezember 2025 geliefert werden.

Das bedeutet, um diese Maßnahmen nutzen zu können, müssen die Einsatzregeln, d. h. die Durchführungsverordnungen, innerhalb kürzester Zeit verfügbar sein, sonst zwingt uns ein so schwerer Zeitdruck zwischen dem Zeitpunkt der Bestellung und dem Zeitpunkt der Lieferung, auf einen großen Teil der Marktanforderungen zu verzichten. Wollen wir das alles wirklich riskieren?

„Für den Plan 4.0 hingegen hat die Entscheidung der Regierung, den Wert der geplanten Investition und die Aufteilung des Steuerersatzanspruches, der gewährt wird, bezüglich der jährlichen Quoten, im Voraus zu melden, den Markt nach dem Vorbild von Transition 5.0 leicht destabilisiert.“

„Obwohl wir die Notwendigkeit der Abteilung für Rechnungswesen des Staates, im Voraus einen genauen Überblick über die wirtschaftlichen Ressourcen zu haben, die zur Deckung der im Rahmen der Regelung 4.0 getätigten Käufe erforderlich sind, einsehen, stimmt es auch, dass eine Änderung der Spielregeln inmitten des Spiels zu großem Misstrauen bei denjenigen führt, die neue Investitionen in Betracht ziehen. Aus diesem Grund fordern wir die Behörden auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um all diese Aspekte zu erläutern. Wir sind sicher – schloss die Präsidentin von Ucimu – dass die Klarheit und Schnelligkeit, mit der die Regierung Rechenschaft über die noch fehlenden Details ablegen wird, es der italienischen Nachfrage nach neuen Produktionstechnologien ermöglichen wird, mit vollem Elan neu zu starten.“

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