27.03.24 – Austrian Institute of Technology

ProMetHeus digitalisiert metallurgische Prozesse

Das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen realisiert ProMeTheus, ein umfassendes Forschungsprojekt im Bereich der Digitalisierung metallurgischer Prozesse.

Arbeiten-im-Austrian.jpg

Arbeiten im Austrian Institute of Technology. © AIT

 
Carina-Schloegl.jpg

"Innovationen für nachhaltige, effiziente und zugleich resiliente Prozessketten entstehen durch ein optimales Zusammenspiel von Digitalisierung und Material- sowie Prozesstechnik", berichtet Carina Schlögl vom Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen. © AIT

 

Die Herausforderungen in der Metallverarbeitung sind vielfältig und reichen von hohen Energiepreisen bei gleichzeitig höchst energieintensiven Prozessen über die Verfügbarkeit von Vormaterialien bis hin zum extremen Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, ist eine kontinuierliche Verbesserung von Effizienz, Prozesssicherheit und Produktivität erforderlich.

ProMeTheus

ProMeTheus steht für „Production and processing of metals for high performance, energy efficiency, environmental protection and sustainability“

Unter der Leitung des LKR wird ein breit aufgestelltes Konsortium aus Forschungs- und Industriepartnern in den kommenden Jahren an der Verschränkung von Metallurgie und Digitalisierung forschen, woraus sich hohe Effizienzsteigerungen sowie neue Fertigungsmöglichkeiten ergeben sollen. Das AIT ist neben dem LKR auch mit dem Center for Vision, Automation and Control vertreten.

Das Ziel von ProMetHeus besteht darin, eine ganzheitliche Integration digitaler Tools, wie automatische Bildverarbeitung und hybride Modellbildung, zur Lösung metallurgischer Herausforderungen zu erreichen. Der Fokus liegt dabei auf der Steigerung der Effizienz, Nachhaltigkeit und Robustheit von Prozessen in der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie. Die Anwendungsfälle umfassen innovative Verfahren für das energiesparende Tiefziehen von Titanlegierungen, das ReForming von Inhouse- und End-of-Life-Schrotten (Recycling ohne Umschmelzen), die Optimierung der Drahtherstellung für die Elektromobilität, Recyclinglegierungen für Giga-Casting-Prozesse sowie Semi-Solid-Gießverfahren.

Das Ziel heißt auch Klimaneutralität

Carina Schlögl, Prokuristin am LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen und für die ProMeTheus-Projektleitung verantwortlich, fasst zusammen: „Innovationen für nachhaltige, effiziente und zugleich resiliente Prozessketten entstehen durch ein optimales Zusammenspiel von Digitalisierung und Material- sowie Prozesstechnik. Damit lässt sich ein enormes Energie- und Materialeinsparungspotential heben. Mit ProMeTheus wollen wir so einen entscheidenden Beitrag zu einer prosperierenden, modernen, wettbewerbsfähigen und klimaneutralen Wirtschaft leisten – ganz im Einklang mit den Zielen des European Green Deal für 2050.“

Wissen fließt im Cluster zusammen

Das Programm COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) fördert den Aufbau von Kompetenzzentren, deren Herzstück ein von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam definiertes Forschungsprogramm auf hohem Niveau ist. Dies soll neue Forschungsimpulse setzen, zu verstärktem Technologietransfer führen und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen stärken. Dadurch sollen neue Produkt-, Prozess- und Dienstleistungsinnovationen entstehen. In diesem Sinne stellt COMET einen wesentlichen Faktor zur Stärkung des Forschungsstandorts und des Wirtschaftsstandorts Österreich dar. Das COMET-Programm wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaftsstandort (BMAW) sowie im Fall von ProMeTheus von den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und 13 Wirtschaftspartnern aus Österreich und Deutschland finanziert. Darunter sind zum Beispiel auch die Firmen Albert Handtmann Metallgusswerk, Gebauer & Griller Kabelwerke, voestalpine Böhler und voestalpine Metal Forming.

http://www.ait.ac.at